Nicht nur auf dem offenen Meer wird in der heutigen Zeit viel gefischt, sondern auch und immer stärker in sogenannten Aquakulturen. Doch wie stark sind Aquakulturen heute verbreitet? Welche Fischarten werden dort gezüchtet? Wie gesund ist Fisch aus Aquakulturen? Diese und weitere Fragen klären wir für Sie im Anschluss ausführlich.
Zunächst zur Frage der Verbreitung: Derzeit werden Aquakulturen immer beliebter und werden in Zukunft den größten Anteil an der Fischproduktion ausmachen. So ist die Hochseefischerei zwar noch die größte Quelle für Fische, aufgrund der zunehmenden Überfischung nimmt ihre Bedeutung jedoch ab. Derzeit kommen jedes Jahr etwa 70 Millionen Tonnen Fisch und Meerefrüchte aus Aquakulturen, was einem weltweiten Anteil von mehr als 40 Prozent entspricht. In den kommenden Jahren dürften die Kulturen daher die normale Fischerei anteilig überholen.
Grundsätzlich können in Aquakulturen verschiedene Arten von Fischen und Meeresfrüchten gezüchtet werden. Es gibt dabei sehr beliebte unter ihnen wie etwa den Lachs, der besonders stark unter den Aquakulturen vertreten ist.
In Deutschland existieren derzeit mehr als 3.000 Betriebe, die Aquakulturen züchten und jährlich 27.000 Tonnen produzieren. Betrachtet man die Betriebe genauer, so fällt jedoch ein Ungleichgewicht ins Auge. Während fast alle Betriebe auf Süßwasserkulturen aufbauen, gibt es nur 16 Salzwasserkulturen. Dies wäre grundsätzlich kein Problem, wenn nicht 60 Prozent des Fischkonsums in der Bundesrepublik aus Seefisch bestehen würden. Dieser wird also immer noch zum größten Teil entweder auf hoher See gefischt oder aber durch Importe aus fremder Fischerei oder fremden Aquakulturen abgedeckt. Im Jahr 2016 lag der Anteil der Importe im Bereich des Seefischs daher auch bei extrem hohen 87 Prozent. Der Großteil dieser Importe entstammt dem europäischen Ausland und kommt vielfach aus Skandinavien, wie beispielsweise die Lachse. Aus Griechenland und Spanien bezieht Deutschland dagegen Wolfsbarsch und Dorade.
Aus Perspektive einer guten Ernährung ist gegen Fische und Meeresfrüchte aus Aquakulturen grundsätzlich nicht viel einzuwenden. So sind die Tiere generell genauso gesund für die menschliche Ernährung wie Fische, die auf hoher See oder in Flüssen und Seen gefangen wurden. Es gibt jedoch eine Einschränkung, die hier gemacht werden muss: Manche Produzenten behandeln ihre Tiere mit Medikamenten wie etwa Antibiotika, wozu es zur Bildung multiresistenter Keime kommen kann, die wiederum für den Konsumenten gefährlich werden können. Im Gegensatz zu Fischen aus dem Meer bieten Fische aus Aquakulturen aber auch einen wichtigen Vorteil: Sie haben nicht durch Plastik großen Schaden genommen.