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Fischen in der Urzeit

Fischen ist ohne Zweifel eine der ältesten Kulturtechniken, die der Mensch besitzt. Noch heute ist Fischen als Hobby wie auch zu Zwecken des Überlebens und Handels auf der ganzen Welt verbreitet. Doch wann entwickelte der Mensch das Fischen und wie führte er es zu Beginn durch?

Folgt man den Erkenntnissen von Paläontologen, so entdeckte die Menschheit das Fischen bereits vor rund 400.000 Jahren. Diese Annahme wird durch Funde von Muschelhaufen belegt, die in der Nähe von Nizza gefunden und datiert werden konnten. In diesem Fall geht man davon aus, dass die Menschen noch mit ihren Händen fischten. Erst etwa 200.000 Jahre später nutzten sie wohl auch Werkzeuge, um die Muscheln zu öffnen und zu verspeisen. Dies wird durch entsprechende Funde belegt, die in einer Höhle am Indischen Ozean in Südafrika gemacht wurden. Diese Datierungen stellen dabei die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft dar und können natürlich jederzeit durch neue Funde korrigiert werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist aber zunächst davon auszugehen, dass der Mensch seit mindestens 200.000 Jahren in der Fischerei mit eigenen Werkzeugen aktiv ist.

Ausgeklügelte Fanggeräte wurden dann im sogenannten Altpaläolithikum verwendet. So wurden in Zaire, genauer gesagt am Fluss Semliki, Harpunen gefunden, die etwa 90.000 Jahre alt sind. Darüber hinaus sind in Frankreich Zeichnungen von Fischen an Höhlenwänden nachweisbar, was als Beleg für Fischerei gedeutet wird. Die dafür verwendeten Geräte waren wohl aus Horn oder Knochen. Neben Harpunen wurden auch Speere und Gabeln zum Fangen verwendet. Damit verfügten die Menschen bereits vor 100.000 Jahren über ein umfangreiches Repertoire an Geräten für die Fischerei. Sie dürften daher auch erfolgreich geangelt und gefischt haben. Wie groß die Mengen dabei genau waren, lässt sich in der heutigen Zeit jedoch nicht mehr ohne Probleme nachweisen.

Fanggeräte, die unseren heutigen schon stark ähneln, sind dagegen erst für die Zeit ab 5.000 vor Christus nachweisbar. So wurden in Nordeuropa vereinzelt Fangnetze dieses Alters gefunden. Daneben gibt es auch Indizien dafür, dass der Fischfang nun nicht mehr nur vom Ufer, sondern von kleinen Booten aus betrieben wurde. Belegt wird diese Annahme durch Überreste von Fischen, die nur auf dem offenen Meer vorkommen. Insgesamt ähneln die verwendeten Geräte sehr stark den noch heute gebräuchlichen Fischereigeräten. Auch wurden damals bereits Haken benutzt. Diese wurden auch aus Knochen hergestellt. Weitere Materialien, die verwendet wurden, waren Splitter von Muscheln oder auch scharfkantiges Holz. Daneben sind auch Schalen von Meeresschnecken gefunden worden, die zu Haken verarbeitet wurden.

Wie groß der Anteil des Fischfangs an der täglichen Ernährung der Menschen dieser Zeit war, lässt sich nicht mehr nachweisen. Es ist aber davon auszugehen, dass der Fischfang einen relativ großen Anteil hatte. So waren Fische in großer Zahl verfügbar und das Fischen ein weniger risikoreiches Unternehmen als etwa die Jagd.

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